31.05.2024

 

Wahlperiode nähert sich dem Ende entgegen - Rückblick

Wenn am 09. Juni 2024 die Kommunalwahl stattgefunden hat und die konstituierende Sitzung durchgeführt wurde, endet auch die Wahlperiode des jetzigen Gemeinderats und des Ortsbürgermeisters. Am 07.06.2024 findet die letzte Gemeinderatssitzung in der jetzigen Konstellation statt.

 

Daher ist es nun auch einmal an der Zeit, einen kleinen Rückblick zu geben, was sich in den letzten fünf Jahren in Hof getan hat.

 

Wirtschaftswegebau

 

Zu Beginn der Legislaturperiode wurden letzte Entscheidung zum Ausbau der Wirtschaftswege in der Verlängerung des Feitzerwegs und zur Verbindung zum Hofer-Hecke-Weg getroffen und die Maßnahme zum Abschluss gebracht.

 

Baugebiet Ahornweg

 

Ebenso wurden nach und nach alle Bauplätze im ersten Bauabschnitt des Ahornweges verkauft. Dadurch ergab sich die Situation, dass die Planungen für den zweiten Bauabschnitt und damit die Erweiterung des Baugebiets früher als erwartet gestartet werden mussten. Der Ankauf entsprechender Grundstücke sowie die Aufstellung eines Bebauungsplanes hat sehr viel Zeitressourcen in Anspruch genommen und durch veränderte gesetzliche Vorgaben von Bund und Land ist immer noch kein Abschluss zu vermelden; jedoch befinden wir uns auf der Zielgeraden. Insbesondere das Suchen und Vorlegen von Ausgleichsflächen sowie deren Zu-kauf hat sehr viele Nerven gekostet und bedurfte vieler Gesprächsrunden. 

 

Mehrzweckhalle

 

Hier wurde die Erneuerung der Sportgeräte in Zusammenspiel mit der Grundschule und den sporttreibenden Vereinen und der Linierung in der Mehrzweckhalle angegangen. Abgeschlossen wurde die Maßnahme durch die Neuanschaffung von Stühlen und Tischen für die MZH. Nun gilt es, in den nächsten Jahren weitere Sanierungsmaßnahmen und ggf. Anbaupläne zu diskutieren.

 

Daneben wird die MZH auch zukünftig als Notfalltreffpunkt ausgewiesen. Hierfür wird die Möglichkeit geschaffen, im Notfall die Halle durch ein Notstromaggregat von außen zu versorgen. Entsprechende Maßnahmen sind bereits in die Wege geleitet worden.

 

Digitalisierung der Ratsarbeit

 

Darüber hinaus wurde die Ratsarbeit durch die Einführung des Ratsinformationssystems erheblich erleichtert und beschleunigt. Die Digitalisierung hielt Einzug in die Arbeit des Gemeinderats und der Papierverbrauch durch den Wegfall der Papiervorlagen reduzierte sich erheblich. Hof war damit einer der ersten Gemeinden in der VG, die auf papierlose Ratsarbeit umgestellt haben.

 

Aktualisierung von Satzungen

 

Außerdem wurden die gemeindlichen Satzungen und die Ehrensatzung nach und nach überarbeitet und aktualisiert.

 

Verbesserung des Mobilfunks in Hof 

 

Der Sendemast ging dann zwischenzeitlich auch an den Start und verbesserte das Mobilfunknetz in Hof erheblich.

 

Grillhütte

 

Ein Großprojekt für den Seniorenbauhof war sicherlich die Renovierung der Grillhütte mit dem Grillplatz. Hier wurde vieles auf Links gedreht, ohne den Charme der alten Grillhütte zu verlieren. Während der Arbeiten fiel den Mitarbeitern immer etwas Neues ein, was dann noch gemacht werden kann. Dank an dieser Stelle auch an Oskar Stahl, der gerade bei der Überarbeitung der Tische und Bänke mit Rat und Tat zur Seite stand. Heute kann man sagen, dass sich der Aufwand sicherlich gelohnt hat. Weitere Außenarbeiten sind in Planung und sollen den Aufenthalt und die Nutzung noch positiv beeinflussen.

 

Friedhofneugestaltung

 

Durch die sich in der Gesellschaft veränderte Grabwahl, weg vom herkömmlichen Einzelgrab, hin zum (Urnen)Wiesengrab, ändert sich auch das Erscheinungsbild des Friedhofes. Um frühzeitig darauf Einfluss nehmen zu können, hatte sich der Bauausschuss intensiv mit der möglichen Neugestaltung des Friedhofes beschäftigt. Bei weiterem Rückgang der bisher „normalen“ Gräber entstehen nur noch Wiesenflächen oder weitere Akzente. Diese gingen bis dato von den unterschiedlichen Grabstätten mit ihren Steinen oder der jeweiligen Bepflanzung aus. Daher wurde ein Konzept erarbeitet, welches dieses Bild etwas auflockern sollte. Unter anderen die Einplanung eines Baumes in der Mitte des neuen Wiesengrabfeldes sollte dieses Feld etwas auflockern. Sobald das Grabfeld belegt ist, wird noch ein Weg angelegt, der dann zu einer Bank führt, die sich um diesen Baum schmiegt. Ebenso die Neuanlage des Urnenwiesengrabfeldes mit einer anderen Belegung soll diese Idee aufgreifen und fortführen. Darüber hinaus wurde bereits jetzt schon ein Bereich für die Sternenkinder ausgewählt, um auch den betroffenen Eltern einen Platz der Trauer zu geben. Sicherlich findet die jetzige Anlage mit ihren kleinen Hecken und Blumenecken nicht überall Zustimmung. Jedoch hat die Kreiskommission, die kürzlich Hof im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ bereist hat, genau diese Anlagen als sehr gelungen hervorgehoben. Weiterhin sollte die Anschaffung der beiden Handwagen, die am Eingang des Friedhofs zur Verfügung stehen, den Transport schwerer Gegenstände erleichtern.

 

Nun stehen noch der barrierefreie Zugang, die Erneuerung der Randsteine der Grabfelder mit Asphaltarbeiten und die Erneuerung des Fassadenanstrichs und der Holzelemente in nächster Zeit an. Die Planungen sind abgeschlossen und die Ausschreibungen bzw. Vergaben werden nun alsbald durchgeführt. Ebenso wer-den die oben erwähnten Abschlussarbeiten an den einzelnen Grabfeldern vorgenommen.

 

Auch die Prüfung einer möglichen Baumbestattung in Hof soll weiter fortgeführt werden.

 

Einführung der wiederkehrenden Beiträge

 

Aufgrund rechtlicher Vorgaben des Landes musste die Ortsgemeinde auch wiederkehrende Beiträge für den Straßenausbau einführen, hatte dabei aber den gemeindlichen Anteil freiwillig auf 30% erhöht, um die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten.

 

Mit kleinen Baumaßnahmen konnte dann im ersten Jahr etwas „geübt“ werden, bevor mit der Höhenstraße eine größere Maßnahme und somit auch ein größerer Ausgabeposten an Angriff genommen wurde. 

 

Um- und Anbau der Kindertagesstätte

 

Durch das „Gute-Kita-Gesetz“ des Landes sind wir auch in der Pflicht, für den Ganz-tag in der Kita entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen und somit der veränderten Situation in der Gesellschaft Rechnung zu tragen. Daher hat sich der Gemeinderat intensiv mit möglichen Varianten hierzu auseinandergesetzt. Nunmehr läuft alles auf die Umnutzung der Wohnung mit einem weiteren Anbau hinaus. Dieser wird dann im nächsten Jahr in Angriff genommen. Zuschussanträge sind auf dem Weg gebracht worden und das Ausschreibungsverfahren für die einzelnen Gewerke sind in Vorbereitung. Ebenso geht es dann im Anschluss natürlich auch an weitere Renovierungsarbeiten im Bestand. 

 

Bei der Außengestaltung in der Kita hat sich auch etwas getan. Der Zugangsbereich des Nebeneingangs der Außenanlage wurde gepflastert. Dies hatte sich während der Corona-Pandemie bereits als positiv herausgestellt. Und zum 50. Jubiläum der Kita wurde im vergangenen Jahr auch ein Piratenschiff als neues Spielgerät angeschafft.

 

Durchführung der Dorfmoderation

 

Als die Dorfmoderation 2020 startete, dachte niemand, dass sich diese Maßnahme über vier Jahr hinstrecken würde. Nach der Auftaktveranstaltung, an der sehr viele Interessierte aus dem Dorf teilnahmen, wurde durch einen kleinen Virus erst einmal alles auf Eis gelegt. So mussten dann geplante Termine verschoben werden oder anders stattfinden. Letztendlich konnte die Moderation doch noch zum Abschluss gebracht werden und die einzelnen Veranstaltungen haben darüber hinaus aufgezeigt, wo noch weiteres Potenzial im Ort liegt. Nun liegt es an dem neuen Gemeinderat, weitere Maßnahmen hieraus abzuleiten und in Angriff zu nehmen. Das eine oder andere wurde jedoch schon während der Moderation in Angriff genommen.

 

Bürgerpflanzaktionen / Geburtsbäume / Schollpark

 

Der Gemeinderat hat sich schon sehr früh dazu positioniert, Bürgerpflanzaktionen durchzuführen. Dabei hat sich gezeigt, dass hier sehr viel Interesse in der Bürger-schaft besteht, „ihren Wald“ wieder aufforsten zu wollen. Hier gilt nochmals ein ganz herzlicher Dank allen, die bisher ihre Zeit dafür „geopfert“ haben und auch sicherlich bei den nächsten Aktionen aktiv einsetzen werden. 

 

Auch die einmal jährlich stattfindende Übergabe der Bäume für die Neugeborenen der Gemeinde, die seit dieser Legislaturperiode ins Leben gerufen wurde, findet guten Anklang und setzt genau die oben erwähnte Idee in kleinem Stil fort.

 

Ebenso ist in diesem Zusammenhang die Neugestaltung des Scholl-Parks zu nennen, der durch die Anlage von Beeten, Insektenhotel und neuen Sitzgelegenheiten eine erhebliche Aufwertung erfahren durfte. Dank hier an den Jagdpächter Robert Schramm für Bereitstellung der Bänke und des Insektenhotels. Hinzu kommt noch ein Bienenstock, der von Bernd Schütz betrieben wird. Jedoch unterstützen die Vorschulkinder der Kita ihn und auch Cristina Brecher bei der Beetpflege. Hierdurch wird für die Vorschulkinder ein besonderer Bezug zum Schollpark und die Arbeit, die dort anfällt, hergestellt.

 

Darüber hinaus hat der Gemeinderat entschieden, sogenannte Blühstreifen bzw. -flächen beim Mähen stehen zu lassen, damit die Insekten genügend Futter finden. 

 

Windkraft

 

Der Gemeinderat hat sehr intensiv den möglichen Ausbau von Windkraft auf den gemeindeeigenen Grundstücken diskutiert und auch frühzeitig die Bevölkerung mit eingebunden. Dabei gab es natürlich Für und Wider abzuwägen und Alternativen sowie Einschränkungen zu besprechen. Nun ist ein Grundsatzbeschluss gefasst worden, Windkraft zuzulassen und dadurch den Energiewandel aktiv zu begleiten und finanzielle Möglichkeiten zu generieren. Jetzt stehen Vergabeverhandlungen an und im Anschluss die Prüfung der Fachbehörden, inwieweit überhaupt die Flächen geeignet sind.

 

975 Jahrfeier / Tag der offenen Türen / Adventstreff / Klabajeonnern / Jahreskalender

 

Höhepunkt der letzten Legislaturperiode war sicherlich die 975-Jahrfeier im vergangenen Jahr. Nach gut zweijähriger Vorbereitung konnte ein Festwochenende abgehalten werden, welches sicherlich noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird. Bei der Auswahl der einzelnen Programmpunkte wurde darauf geachtet, jeden im Dorf in irgendeiner Weise anzusprechen und mitzunehmen. Ich glaube, dies ist auch gelungen. Darüber hinaus hat mir sehr imponiert, wie viele sich bei der Vor- und Nacharbeit sowie aller anfallenden Arbeiten während des Festwochenendes eingebracht haben. Somit war der Grundgedanke: „Ein Fest vom Dorf fürs Dorf“ voll aufgegangen. Dies wurde mir auch von vielen Besuchenden und auch von unsern Hofern Freunden, die extra zu diesem Festwochenende angereist waren, bestätigt. Der Hofer Bär als Geschenk der Firma ESTA an der Ortseinfahrt wird uns sicherlich noch viele Jahre an das schöne Fest erinnern.

 

Daneben fand ca. zwei Monate vor dem Festwochenende ein Tag der offenen Türen statt. Dafür hatten die Hofer Firmen und Vereine ihre Türen geöffnet, um sich und ihre Arbeit zu präsentieren. Natürlich wurde dafür auch vieles an den einzelnen Stationen vorbereitet und Mitmachaktionen angeboten. Bei herrlichem Sonnenschein wurde Hof von vielen Besucherinnen und Besuchern „geflutet“. Sie nutzten die Chance, einmal hinter die Kulissen einzelner Firmen zu schauen. Und die Firmen nutzen die Gelegenheit, sich und ihre Produkte neu zu präsentieren und dabei auch als potentieller Arbeitgeber für sich zu werben. Die Resonanz machte deutlich, dass sich der Aufwand hierfür mehr als gelohnt hatte.

 

Auch als Ausfluss der Vorbereitungen für unser Jubiläumswochenende ist sicherlich der Klabajeonnern zu sehen, der im Oktober letzten Jahres stattfand. Da wurde bei Kaffee und Kuchen oder einem kühlen Getränk sowie musikalischer Untermalung ein vergnüglicher Nachmittag angeboten, bei der das eine oder andere Anekdötchen aus dem Ort schauspielerisch auf die Bühne gebracht wurde. Anette Kexel und ihre Truppe hatten da so einiges auf die Schippe genommen. Eine Wiederholung ist sicherlich schon in Planung.

 

Ebenso hat sich der Adventstreff, der ungezwungen am dritten Adventssonntag am Mehrgenerationenplatz stattfindet, schon in den Jahresrhythmus eingebracht. Bei Glühwein, Waffeln und mitgebrachten Plätzchen entsteht bei Fackelschein eine schöne vorweihnachtliche Stimmung, die auch ein wenig die Hektik des Alltags ausbremsen soll.

 

Hieraus ist dann im vergangenen Jahr erstmals das Angebot von Adventstürchen entstanden, die ganz ungezwungen in der Adventszeit an unterschiedlichen Orten von Privat organisiert stattgefunden hatten. Ich war überwältigt von der Menge an Interessenten, die sich innerhalb kürzester Zeit bereiterklärt hatten, ihre Garage, Carport oder sonstiges als Treffpunkt zur Verfügung zu stellen. Sicherlich wird dies auch in diesem Jahr wieder ganz ungezwungen stattfinden.

 

Auch schon zur Tradition geworden ist die Auflage des Hofer Jahreskalenders, der alte und neue Bilder beinhaltet und somit nochmals das Gewesene Revue passieren lässt und zu Diskussionen anregt, wer nun auf den Bildern tatsächlich abgelichtet und wann bzw. wo das Bild entstanden ist.

 

Ausblick

 

Sicherlich zeigt der Rückblick, dass sich vieles in den letzten fünf Jahren in Hof getan hat. Darüber hinaus ist bestimmt auch noch nicht alles darin enthalten, was gemacht wurde oder stattgefunden hat. Insbesondere die Aktionen der einzelnen Hofer Vereine sorgen für ein gutes Miteinander und sind der Kitt unseres gesellschaftlichen Lebens. Daher gilt an dieser Stelle das besondere Lob allen Ehrenamtlichen, die sich zum Wohl unserer Gesellschaft einsetzen.

 

Aber: Stillstand ist Rückschritt. Daher müssen wir auch in den nächsten Jahren dranbleiben, Hof attraktiv zu gestalten und zukunftsfit zu machen.

 

Sicherlich wird ein Schwerpunkt der nächsten Legislaturperiode die Baumaßnahme an der Kita sein. Diese wird Zeit- und Geldressourcen in Anspruch nehmen. Aber auch die Fertiggestaltung des Friedhofs und der Friedhofshalle ist eine weitere Aufgabe. Der Ausbau des Kirchwegs wird nach den Sommerferien beginnen. Welche Straßenbaumaßnahmen dann in den nächsten Jahren anstehen werden, muss noch mit den VG-Werken abgestimmt werden. Auch hoffe ich, den zweiten Bauabschnitt des Ahornweges alsbald aktiv bewerben zu können. Darüber hinaus wird man sich Gedanken über die weitere Ausgestaltung der Mehrzweckhalle mit anstehenden energetischen Maßnahmen machen müssen. Und auch die Überplanung des Sportplatzes und dessen zukünftiger Gestaltung, einhergehend mit der sportlichen Nutzung der ehemaligen Tennisanlage wird ein wichtiges Thema sein. Darüber hinaus wird auch das Thema Windkraftnutzung weiterhin auf der Agenda des Gemeinderats stehen. Dies alles stellt nur einen kleinen Ausblick der anste-henden Aufgaben dar. Weitere werden sicherlich noch dazukommen.

 

Aber bei jeglichem Tun und allen Entscheidungen steht immer der Mensch im Vordergrund. Daher ist es auch Aufgabe des neuen Gemeinderats zu schauen, wo und wie das gesellschaftliche Leben weiter unterstützt werden kann. Damit Hof weiterhin lebenswert bleibt.

 

Abschließend möchte ich es nicht versäumen, mich an dieser Stelle recht herzlich für die sehr gute Zusammenarbeit der letzten fünf Jahre im und mit dem Gemeinderat zu bedanken. Es wurde intensiv beraten und diskutiert, aber immer in einem fairen Rahmen zum Wohle von Hof. Darüber hinaus geht ein herzlicher Dank an die Mitarbeitenden der Ortsgemeinde, den Seniorenbauhof, die Vereinsvertretungen, die Feuerwehr, unsere Firmen und Gewerbetreibenden, Förster und Jagdpächter sowie an Sie für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten fünf Jahre.

 

 

Jochen Becker

Ortsbürgermeister